Mit Fotos, oder besser gesagt, mit Vorlagen jeder Art sind eurer Kreativität praktisch keine Grenzen gesetzt, denn es gibt so gut wie für jede Oberfläche eine Methode zum Fototransfer. Und mit schönen Motiven lassen sich alle möglichen Gegenstände schnell individualisieren. Das können Urlaubserinnerungen auf einem Stück Treibholzoder auf Fliesen sein, eine tolle Geschenkidee für die Hochzeit, selbst einen Hosenknopf habe ich schon mit Fototransfer aufgehübscht. Man muss nur wissen, was für Techniken es überhaupt so gibt und wie sie Funktionieren, schon könnt ihr von Stoff bis Glas alles verschönern, was ihr euch vorstellen könnt. Ich habe heute kein konkretes DIY im Gepäck, sondern verschaffe euch einen Überblick über meine liebsten Fototransfertechniken und ihre Anwendungen.
1. Foto-Transfer Potch
- Geeignet für: alle Oberflächen, je rauher, desto einfacher
- Vorteil: funktioniert auf fast allen Oberflächen
- Nachteil: es dauert etwas länger und man muß vorsichtig arbeiten. Bei glatten Oberflächen kann der Druck reißen
- Vorlage: Laserdruck, spiegelverkehrt
Wie funktioniert‘s?: Der Foto Transfer Potch wird auf das Motiv (es muss ein Laserdruck sein) aufgetragen und auf die Oberfläche geklebt. Nach dem Trocknen wird das Papier abgerubbelt. Zurück bleibt die Fotoschicht. Man muss allerdings sehr vorsichtig arbeiten, damit keine Risse entstehen. Perfekt ist die Methode, wenn ihr im Shabby Look arbeiten wollt.
Eine detaillierte Anleitung findet ihr hier oder hier
2. Lavendeldruck
- Geeignet für: Stoff, Holz, Kork etc.
- Vorteil: auch großformatig möglich
- Nachteil: Geruch
- Vorlage: Laserdruck, spiegelverkehrt
Wie funktioniert‘s?: Lege Deine Vorlage auf dein zu bedruckenden Gegenstand und reibe es mit Lavendelöl ein. Übe z.B. mit einer Kreditkarte Druck auf das Motiv aus und entferne Deine Vorlage wieder.
Für eine ausführliche Anleitung schaut ihr am besten bei zwo:ste vorbei
3. Freezer Paper
- Geeignet für: Stoff
- Vorteil: einfach, es gibt keinen Rand am Motiv, da direkt auf Stoff gedruckt
- Nachteil: Nur kleinformatig (A 4 möglich, nicht wasserfest)
- Vorlage: keine Vorlage nötig, direkter Druck
Wie funktioniert‘s?: Freezer Paper ist super easy anzuwenden. Ihr schneidet einfach euren Stoff zurecht (ca. A4) und bügelt ihn auf das Freezer Paper. Jetzt könnt ihr den Stoff einfach mit dem Tintenstrahldrucker bedrucken.
Ich zeige euch in diesem Beitrag ganz ausführlich, wie die Technik funktioniert. Weitere Ideen gibt es hier und hier
4. Dacal Folie
- Geeignet für: glatte Oberflächen wie Glas, Plastik, Porzellan etc.
- Vorteil: Kann großformatig gemacht werden (je nach Folie/Drucker)
- Nachteil: Trockenzeit, da mit Klarlack gearbeitet wird
- Vorlage: direkt auf Decal-Folie drucken, Laser- oder Tintenstrahl
Wie funktioniert‘s?: Das Motiv wird auf die Folie gedruckt, mit Klarlack besprüht und im Wasserbad gelöst. Jetzt kann es vorsichtig auf der gewünschten Oberfläche platziert werden.
Die genaue Anleitung gibt es hier. Schaut euch gerne auch meine Halloween-Idee mit Decalfolie an!
5. Fototransfer auf FIMO
- Geeignet für: FIMO
- Vorteil: einfach
- Nachteil: geht nur mit FIMO
- Vorlage: Laserdruck, spiegelverkehrt
Wie funktioniert‘s?: Ich war mega fasziniert, als ich zum ersten Mal gesehen habe, wie easy man einen Druck auf FIMO bekommt. Die Masse reagiert nämlich mit Der Farbe eines Laserdrucks. Ihr müsst eure Vorlage einfach auf euer ungebranntes FIMO legen, kurz warten und das Papier wieder abziehen. Das Motiv bleibt auf der Formmasse haften. Danach kann das FIMO wie gewohnt in den Ofen.
Hierzu plane ich noch dieses Jahr einen Beitrag. Der wird dann selbstverständlich hier verlinkt 😉
6. Fototransfer mit Klebeband
- Geeignet für: alle glatten Oberflächen
- Vorteil: man hat alles zuhause
- Nachteil: Kleinformatig
- Vorlage: Laserdruck
Wie funktioniert‘s?: Das Motiv wird auf das Klebeband geklebt, ins Wasserbad gelegt und abgerubbelt. Jetzt kann es auf der gewünschten Oberfläche pletziert werden.
Die genaue Anleitung hierzu zeige ich euch hier.
7. Fototransfer mit Tintenstrahldrucker
- Geeignet für: Holz
- Vorteil: man hat alles zuhause
- Nachteil: Kleinformatig
- Vorlage: keine Vorlage, direktdruck mit Tintenstrahl
Wie funktioniert‘s?: Druckt euer Motiv auf eine zurecht geschnittene Klarsichtfolie. Legt sie auf den Gegenstand, auf dem ihr das Foto haben wollt und übt Druck darauf aus.
8. Cyanotypie
- Geeignet für: Holz, Stoff, Papier
- Vorteil: spezieller, sehr schöner Look
- Nachteil: man muss mit Handschuhen arbeiten (verwendete Salze sind schädlich), kompliziert
- Vorlage: auf Folie gedruckt, negativ
Wie funktioniert‘s?: Die Vorlage wird auf Folie in Schwarz/Weiß gedruckt. Danach werden Chemikalien auf den Untergrund aufgetragen, die Folie aufgelegt und mit Sonnenlicht belichtet. So entsteht ein blauer Druck.
Eine ausführliche Anleitung zu Cyanotypie findet ihr bei past and pleasant. Ausserdem zeigt euch Marion ganz viele Tipps zum Thema. Ein Besuch lohnt sich! Das Foto hat sie mir netter Weise zur Verfügung gestellt.
9. Tattoofolie
- Geeignet für: Haut, glatte Oberflächen
- Vorteil: einfacher Umgang
- Nachteil: teuer
- Vorlage: spiegelverkehrt, Tintenstrahldrucker
Wie funktioniert‘s?: Das Motiv wird auf die Transferfolie gedruckt, auf ein Trägerpapier übertragen und dann mit Wasser auf euren Gegenstand aufgetragen.
Eine Detaillierte Anleitung findet ihr hier. Schaut auch mal bei nur noch vorbei, da gibt es eine coole Osterdeko mit Tattoofolie.
10. Klebefolie
- Geeignet für: glatte, ebene Oberflächen
- Vorteil: einfacher Umgang
- Nachteil: Funktioniert nur auf ebenen Flächen, Rand ist erkennbar
- Vorlage: Direktdruck
Wie funktioniert‘s?: Das ist wahrscheinlich die einfachste Art, ein Motiv zu übertragen. Einfach auf Klebefolie drucken, aufkleben und fertig!
Okay, ich geb’s zu: hierzu braucht ihr keine ausführlichere Anleitung, weil es einfach so easy ist. Aber Inspiration schadet nie, also klickt doch mal hier und hier 😉
Wow, wir wussten gar nicht, was es alles für Techniken gibt – sehr interessant!
Muss man erstmal alles wissen – DANKE für die tolle Übersicht!
Liebe Grüße von Diana und Markus
Sehr gerne! Ich war selbst bei vielen Techniken so gaflasht, dass ich es einfach mal teilen musste 😉 So cool, was man alles machen kann!
Liebe Grüße
Liska
super, danke für die Übersicht!!! Ich habe auch schonmal einen Laserausdruck auf Linoleum gebügelt. Weil der Toner im Drucker ja auch durch Wärme auf das Papier kommt, kann man den Prozeß durch Bügeln auch wieder umkehren.
Ohhh, das klingt auch sehr spannend!Ich sehe mich gerade schon Laserdrucke auf jede erdenkliche Oberfläche bügeln ;-). Wird auf jeden Fall ausprobiert, Danke für den Tipp!
Danke für die Anregung!
Sehr cool, alles auf einen Blick.
Ausdrucken, aufhängen, ausprobieren 🙂
Danke dir. Lieben Gruß, Yna
Haha, genau! Ich sollte noch ein hübsch designtes freebie für über den Schreibtisch entwerfen… 😀
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Mit Nagellackentferner Zeitungsausschnitte übertragen! Hab ich vor über 60 Jahren gemacht.
Wie geht das kann man es auch auf Holz übertragen ? LG
Wie funktioniert das Lg.Bille
WOW! Super! Mit dem Fototransfer auf FIMO könnte ich vlt. mein Projekt doch verwirklichen?!!! Danke für den Beitrag.
Braucht es da eiine spezielle Transferfolie? Oder nur Papier?
Vielen Dank für eine kurze Antwort.
LG Regine
Hallo Regine,
nein, das funktioniert tatsächlich mit ganz normalem Papier. Es muss allerdings ein Laserdruck sein – die Farbe eines Tintenstrahldruckers bleibt nicht haften.
Viele liebe Grüße und viel Spaß nbeim Umsetzen Deines Projektes!
Lisa
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